Samstag, 5. März 2011

Wine Tasting Day

Heute gehts um den Wein von Colomé: Seit 2001 wird hier Wein angebaut - auf 2300MüM wohlgemerkt! Es gibt noch weitere Weinberge etwa 60km nördlich von hier (die von Udo in einem Kommenatr erwähnte "Altura Maxima") dort gibts Weinberge die weit über 3000MüM hoch gelegen sind!
Um in Colomé Spitzenwein zu produzieren, waren titanische Anstrengungen nötig. Hess liess mehrere Häuser errichten, eine Kirche, einen Dorfplatz und ein Geschäft mit Kneipe; er liess Wasserleitungen verlegen und produiziert mit Turbinen seinen eigenen Strom. Kern des Projekts war die historische Estancia im Kolonialstil, die Hess in ein Luxushotel mit nur neun Zimmern verwandelt hat. Hier dürfen wir jetzt insgesamt 5 Tage verbringen.

Colomé ist das älteste noch in Betrieb befindliche Weingut Argentiniens, über 170 Jahre lang war es im Besitz einer Familie. Die alte Weinkellerei steht noch (siehe Bild). Sie ist terrakottafarben gestrichen und mit einem Strohdach bedeckt.
Zum ersten Mal wurde Hess im Jahr 1996 auf Colomé aufmerksam. In einem Restaurant in der Provinzstadt Cachi probierte er den Wein und befand sofort: «Das ist ein Rohdiamant.» Er wollte gleich nach Colomé fahren, um sich das Gut anzusehen. Doch die Strasse war wegen Überschwemmungen gesperrt (...kommt uns das bekannt vor ;-). Erst 1998 schaffte er den beschwerlichen Weg nach Colomé. Im Jahr 2001 kaufte er das Weingut.

Seither ist Hess Herr über ein Tal von 39 000 Hektar Fläche, etwa zweimal so gross wie Liechtenstein. Die Leute die er hier beschäftigt, waren vorher nicht gerne gesehen in Salta, sie waren als Nichtsnutze bekannt - das hat sich gewaltig geändert, denn heute sind alle 350 im Calchaqui Tal lebenden Leute voll im Betrieb beschäftigt und gerne gesehene Kunden in der Stadt, da sie alle vom Hotel und Weinbau her profitieren. Wein baut er derzeit jedoch nur auf knapp 100 Hektar an, 200 Hektar sind das Ziel. Das Klima mag optimal sein in Colomé. Aber es gab keine Infrastruktur. Als Hess im Jahr 2001 hier ankam, funktionierte noch nicht einmal das Telefon. Und so musste Hess ein komplettes Dorf bauen. 15 Millionen US-Dollar hat die Hess Group im Verlaufe der Zeit hier in Colomé investiert. Colomé ist sein letztes Projekt für die Hess Group, die er schon 2001 verliess, nachdem er seine 100 Prozent an den Aktien der Gruppe in eine Familienstiftung hatte fliessen lassen. Nahe bei Colomé baut sich Hess jetzt in El Arenal auf 3000 Metern Höhe ein Haus. Von Dezember bis Juni lebt er mit seiner Frau Ursula in Argentinien. Die restlichen sechs Monate reist er durch die Welt und kümmert sich um die Hess Collection, seine Kunstsammlung (mehr davon später). Das Hess Imperium hatte sich zum Ziele gesetzt Weine in allen Kontinenten anzubauen, so gibt es Hess im Napa Valely in Kalifornien, in Südafrika in Paarl (Glen Carlou) in Australien, wo er die Peter Lehmann Winery aufgekauft hat und natürlich Colomé - auf allen Weingütern sind wir schon gewesen!

Heute beim Tasting wo wir auch Amalaya das 2. Weingut hier probiert haben

Im schönen Tasting-Room

Ausblick aus dem Tastingroom

...

Danach zum Lunch, wo uns Nancy den Torrontés, einen wunderschönen trockenen und autochtonen Weisswein von hier anbietet.

Ausblick vom Lunchterrässli...

Und wie immer - ein ganz leichtes Mittagsmenu mit Salaten für uns!

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Vielen Dank für das informative "Wine Special". Ich persönlich finde, dass man mit 15 Mio. USD Dümmeres anstellen kann, als 350 Leuten Arbeit zu geben und dabei noch feinen Wein zu produzieren....

Syrah "Lote Especial" hört sich spannend an und gibt es im Gegensatz der anderen Weine hier nicht zu kaufen.

Wir hatten heute erwogen Euch zu Ehren mit einem Colomė anzustossen, gaben dann doch aus purer Neugier dem Admiral 07 von Pöckl den Vorzug. In diesem Sinne "Santė" und weiterhin viel Spass mit Wein und Getier...

Udo

Anonym hat gesagt…

Habe heute wieder mal Eure Fotos angeschaut und bin begeistert. Ihr scheint wirklich DIE Orte auf dieser Welt zu finden und zu geniessen! Spannend und sehr inspirierend. Geniesst diese einzigartigen Eindrücke; die Fotos geben einem fast das Gefühl, auch dort zu sein.
Lg Marianne

Brigitte hat gesagt…

Wirklich sehr eindrucksvoll!!!
Und sind die Weine wirklich gut im Vergleich mit Italienern oder Südafrikanern?
Wir trinken momentan gar keinen Alkohol - wegen der Tabletten - , sind aber auf dem Weg der Besserung.
Was ist das denn für ein niedliches Tier, das neben der Weinflasche steht? Es sieht so handgestrickt aus.
Genießt weiterhin diese wunderschöne Estancia! LG Brigitte